Me dansa Ompa til me dör, halleluja!
Hallo Folkens.
Ohja, ich hab Lust, den nächsten Eintrag zu einem einigermaßen ausführlichen Konzertbericht werden zu lassen... Eieieiei...
"Wir waren zu spät wie jedes Mal
wir kamen an als die Verhandlung längst zu Ende war
die Tür war zu, keiner mehr da
die Party war gelaufen und wir hatten's wieder Mal
nicht mitbekommen und standen da
auf dem Gelände das zertrampelt und verwüstet war
es waren Zehntausende und mehr
die ohne uns das grösste Schauspiel der Geschichte sahen
So stehen wir da im Abendlicht
das strahlend hell und irdisch ist
die grösste Party der Geschichte
haben wir für diesmal wohl verpasst
Die grösste Party der Geschichte
die grösste Party der Geschichte
die grösste Party der Geschichte
die grösste Party der Geschichte
Die Promotion war nicht schlecht
man hatte Engels- und Posaunenchöre ausgesandt
so waren die Massen losgefahren
nur wir verfuhren uns weil die Wegbeschreibung scheisse war
so stehen wir vor den Himmelstoren
doch alles schweigt und unser Pochen bleibt ergebnislos
wir wollten gerade wieder gehen
doch dann kam Lärm aus diesem zwielichtigen Kellerloch
Wir sehen das glühend rote licht
das unterirdisch flackernd ist
die grösste Party der Geschichte
ist scheinbar ohne uns in Gang (...)"
Ja, gut. Diesen schönen Text von Kante hatte ich jedenfalls im Ohr, als wir wegen der von mir ausgedruckten & wohl schlechten Wegbeschreibung ca. eine Dreiviertelstunde, vielleicht auch mehr, durch Hamburg eierten und mit jeden 50 Metern die Orientierung ein bisschen mehr verloren. Feldstraße, direkt am Dom, das konnte ja eigentlich nicht so kompliziert sein. War es aber doch, weshalb wir 2 Hamburger fragen mussten, bis wir um ca. halb 8 die Straße gefunden hatten und aus dem Auto geworfen wurden. Wir hatten uns den Einlass für 7 Uhr ausgerechnet und beeilten uns, noch rechtzeitig zu HGH im Uebel und Gefährlich zu sein. Nachdem wir eine halbe Stunde den Club mit der Hausnummer 66 in einer Straße gesucht hatten, in der nur Häuser bis zur Nr. 60 standen, waren wir endgültig aufgeschmissen und fragten in einem Lokal nach. Um kurz nach 8 waren wir dann endlich da, standen im Fahrstuhl hoch in den 4. Stock des Bunkers, in dem sich neben dem Uebel und Gefährlich auch noch andere Musikgeschäfte und wohl auch -clubs angesiedelt haben.
Die nächste Überraschung gab es, als wir aus dem Fahrstuhl stiegen. Vor der geschlossenen Tür saßen nur 4 Mädels in unserem Alter herum. Einlass war erst um 21 Uhr.
Irgendwann ging's dann erstmal rein in dieses gemütliche Clübchen mit den megagemütlichen Sitzcouchirgendwasdingern an der Wand.
Um viertel vor 10 betraten HGH die Bühne und vor ebenjener wurde es allmählich ziemlich voll. Die beiden komischen Vögel legten mit 3 wirklich tollen Songs los, deren Namen ich nicht behalten konnte. Ich fand, ein Bruch in ihrem Set wurde dann durch die auf zwei dubiosen Nasentröten grandios vorgetragende amerikanische Nationalhymne & die damit verbundenen Späßchen über unser aller Lieblingspolitiker eingeleitet. Die Spannung flaute etwas ab, das Publikum tanzte nicht mehr so wie noch bei den ersten Stücken der beiden. Jedoch wurden die Instrumente immer ausgefallener, es kamen knallrote Miniaturbässe, Banjos, sonstige Tröten, ein "Minikeyboard" und 12-saitige Gitarren zum Einsatz. Die beiden verabschiedeten sich mit einem Gang durchs Publikum und ließen sich zum Abgang ordentlich beklatschen.
Nach einer ewig langen Umbaupause ging's dann endlich los... Das erste Mal Kaizers live... Die Lichter rund um das Logo leuchteten auf, Mink enterte die Bühne und gab die Marschrichtung für 'KGB' vor. Das Publikum tanzte wie blöd, 'Delikatessen' und 'Knekker deg til sist' waren die nächsten beiden Songs. Guter Start. Als 4. folgte dann 'Hevnervals' und nach einem der unzähligen Breaks, die das Ue&G fast vor Spannung zum Zerreißen brachte, gab's im Publikum kein Halten mehr. Die Tanzfläche explodierte fömlich, es wurde gepogt als wenn's keinen Donnerstagmorgen gäbe.
Was für Songs dann genau kamen weiß ich nicht mehr, aber irgendwann spielten sie 'Mann Mot Mann', und mit dem kriegt man mich immer x)...
Irgendwann kam einer der absoluten Höhepunkte des Abends, 'Min kvite Russer'. Nachdem Jan Ove nach Finnen, Schweden, Dänen & Norwegern gefragt und schließlich auch eine Polin gefunden hatte, wurde den männlichen Wesen im Publikum das 'Nanana' und den weiblichen das 'kvit, kvit, russer' zugewiesen, was dann auch mehrmals bestens funktionierte und das Publikum in Begeisterungssturme ob der eigenen Norwegischkenntnisse und allgemein des eigenen Seins versetzte. Großartig auch 'Bak et Halleluja', das wir garnicht mehr aufhören wollten zu singen.
An die Zugaben kann ich mich nicht mehr genau erinnern, ich glaube aber es waren 3 mal 2 Songs. Vor den letzten beiden wollte Jan Ove uns nur einen weiteren Song 'andrehen', woraufhin 'two!' Rufe aus dem Publikum kamen und wir 'We don't like you anymore, Kaizer!' schreien sollten. Also gab es nochmal 2 Song obendrauf, und der allerallerallerletzte des Abends war schließlich eine großartige Version von 'Maestro', die schon fast das Eintrittsgeld wert gewesen wäre.
Ungeordnete* Setlist
- 'KGB'
- 'Delikatessen'
- 'Knekker deg til Sist'
- 'Hevnervals'
- 'Sigöynerblod'*
- 'Mann mot Mann'*
- ein neuer Song, wwwwwuhu!* Hab aber keine Ahnung wie er heißt, 'Du og dine er even' war es aber definitiv nicht. War recht rifflastig und der Refrain bestand nur aus einem Wort, das sich wie 'verfölgar' anhörte oder so...
- 'Container'*
- 'Veterans Klage'* (?)
- 'Senior Flamingo Adieu'*
- 'Dieter Meyer Inst.'*
- 'Kontroll pâ Kontinentet'*
- 'Ompa til du dör'*
- 'Bön fra Helvete'* (?)
- 'Resistansen'*
- 'Bak et Halleluja'*
- 'Maestro'
- und kein 'Christiania', Thoomy... Ich schwöre... x)
Großartige Setlist, wie ich finde. Ich hatte zwar auf 'Dr. Mowinckel' oder '170' gehofft, aber man kann nicht alles haben x) Und 'Mr. Kaizer hans Constanze og meg' wär sicherlich auch großartig geworden, obwohl ich den Song eigentlich nicht mag...
Erwähnenswert wären vielleicht auch Jan Oves Ausflüge ins Publikum, das eine Mal in Stagedivemanier, das andere eben normal. Dass die erste Reihe sich während das Gigs über einen kleinen Smalltalk mit ihm freuen konnte. Dass Jan Ove während eines Songs ziemlich weit am Ende nach einem der vielen Breaks mit einem 'I can't do this!' abbrach und sich von Geir theatralisch Face to Face anschrieen ließ, den verdammten Song so zu Ende zu bringen, dass wir verdammt noch mal alle völlig austicken.
Nach dem Gig konnt ich nicht anders als mir das Buch zu kaufen, dass Geirs Bruder über die Bands geschrieben hat. Der eine von HGH hat's mir verkauft und ließ die Gelegenheit nicht aus, nochmal ihre eigenen CDs anzupreisen... Hätte ich das Geld gehabt, hatte ich eine mitgenommen, glaub ich...
Danach gab's noch ein langes Anstehen an der Garderobe im Erdgeschoss, während die beiden Tonnen von jeweils zwei glücklichen Absahnern nach draußen geschafft wurden. Wie die die Dinger nach Hause gekriegt haben, würd mich echt mal interessieren... *g*
Leider hab ich keine Bilder gemacht. Ich hab die Kamera garnicht erst mitgenommen, und obwohl ich größtenteils Jan Ove komplett sehen konnte, hab ich auch mein Handy in der Hosentasche gelassen... Ist ja auch zweitrangig.
Ja, das war's eigentlich... Und es war großartig.
Save me Kaizer!
Alö